Wir fühlten uns erst nach den nächsten 5 km wohl. Clevedon Reserve. Es war einem Dschungel ziemlich ähnlich, aber echt schön. Dann ging es für weitere 6 km auf der Strasse weiter und dann wurde es erst recht interessant. Hoch und runter, Schlamm, Büsche überall und absolut keine Kraft mehr. Wir konnten auch kein Zelt aufstellen und so mussten wir die Zähne zusammen beissen. Eule machte vorher noch einen Witz übers Nachtwandeln und gegen 21 Uhr durften wir unsere Lampen einstellen. Danke schön Herr Eule. Wir machten jede gefühlte 500 Meter eine Pause und wir lachten die ganze Zeit, nur um den Schmerz zu vergessen. Gegen Mitternacht kamen wir an der Picknick Area an, welcher sich in der Nähe vom Wairoa Damm befunden hatte. Total erschöpft und hungrig gab es noch ein kleines Fresserchen und dann ab in die Heia.

Sehr viele Leute erzählten mir, dass der TA nicht gut markiert ist. Ich konnte dies nicht wirklich glauben, aber diese Leute hatten Recht. Die meiste Zeit verbrachten wir damit uns auf die Karte zu konzentrieren um auf den Weg zu bleiben oder ihn wieder zu finden. Wir hatten immer noch starken Muskelkater von gestern. Die Stimmung war auch nicht gerade Bombe. Wir dachten auch mal kurz, uns einfach ein Auto zu mieten und nach Bluff zu fahren. Aber Eule überzeugte uns weiter zu machen. Der TA ist nicht nur Urlaub. Es ist eine mental und physische Herausforderung. Das wichtigste ist, nicht aufzugeben wenn man ein Down hat. Das bereut man später auf jeden Fall. Nach der Mittagsnahrung betraten wir den Mangatawhiri Forest. Überall hingen Lianen runter und wir waren manchmal kurz davor uns selbst zu strangulieren. Es war echt rutschig und wir knutschen auch ein paar mal den Boden. Einmal musste mir Eule aufhelfen, da ich mich wie ein Maikkäfer gefühlt hatte. Wir folgten die ganze Zeit den Pfeilen und überlebten.

Verdammte Beissfliegen. Niemand wird verschont ohne schlechtes Gewissen. Es juckt tagelang wie Hölle und wenn man einmal kratzt, kann man nicht mehr aufhören. Auf flachen Gelände ging es die ganze Zeit am Mangatawhiri River entlang. An der Mercer Station war ein kurzer Aufenthalt geplant. Richtiger Kaffee und Orangensaft ist immer ein Genuss. Wir fühlten uns auch immer wieder, als ob wir im Zoo währen. Jeder verdrehte seinen Kopf, als hätten sie noch nie einen Wanderer gesehen. Der Waikato River war auf der rechten Seite und der Highway auf der Linken. Viele Leute hupten, winkten und lachten. Bis jetzt ist der Weg noch nicht wirklich das “Yellow from the egg”. Wir mussten viel auf der Strasse wandern. Nach ein paar Kilometern bogen wir nach rechts ab und folgten weiter den Fluss. Das war auf jeden Fall ein schöner Abschnitt. Keine Leute und keine Strassen.

Der Waikato River führte uns direkt nach Huntly. Wir hatten mit ein paar Leuten von der Stadt geredet und auch erklärt was wir hier machen. Und wieder, keiner wusste was über den Te Araroa. Eine kurzer Spurt in den Countdown um uns noch ein bisschen mit Essen einzudecken und dann ging es zum Campground. Dave und Carol sind die Besitzer und sie waren echt super nett gewesen. Wir durften in einen kleinen Bungalow für den gleichen Preis einziehen. 10 Dollar pro Person. Echt klasse. Sie erzählten uns, dass vor kurzen einige Wanderer hier waren, welche nicht so weit voraus sein sollten. Zum Abendmahl gab es dann einen leckeren Tomatensalat mit Feta, Cheddar und Couscous. Wir werden hier einen Tag bleiben und das nächste Ziel wäre dann Hamilton. Dann bis später Freunde und Familie.